Neuer reparaturfeindlicher Trend: „Part Pairing“
Herstellerfirmen haben sich einen neuen Trick einfallen lassen, um Reparaturen zu erschwerden: Beim "Part Pairing" sind Bestandteile über die Software untrennbar miteinander verbunden und daher nicht einfach auszutauschen. Beim Kauf eines Smartphones hilft der Reparierbarkeitsindex dabei, Geräte ohne Part Pairing zu finden.
Immer häufiger koppeln Herstellerfirmen von Smartphones und anderen elektronischen Produkten einzelne Produktteile miteinander – das wird „Part Pairing“ genannt. Einige Teile erhalten eine eindeutige Seriennummer, die mithilfe einer Software mit einem anderen Teil des Geräts gekoppelt wird. Wenn man einen dieser Teile während einer Reparatur austauscht, wird der neue Teil mit einer anderen Seriennummer nicht akzeptiert. Es sei denn, es wird vom Hersteller per Software erneut mit dem Gerät gekoppelt.
Eine ernste Bedrohung für die unabhängige Reparatur
Auf diese Weise können Hersteller vorschreiben, dass man für eine Reparatur nur neue, von ihnen verkaufte Originalersatzteile verwenden darf. So können sie die Kosten und die Art möglicher Reparaturen kontrollieren. Außerdem können sie damit unabhängige Werkstätten, VerbraucherInnen und ehrenamtliche Reparaturinitiativen daran hindern, selbst Reparaturen mit Originalteilen (zum Beispiel aus einem anderen Smartphone) oder mit anderen Ersatzteilen vorzunehmen.
Das Phänomen tritt bisher vor allem bei Apple-Produkten auf. Es besteht jedoch die Befürchtung, dass es sich bald auf die gesamte Branche ausweitet. Der Trend ist eindeutig:
- 2015 hatten nur zwei iPhone-Teile eine Seriennummer
- 2020 waren bereits neun iPhone-Teile mit einer Seriennummer versehen
Reparierbarkeits-Index
Der Reparierbarkeits-Index hilft dabei, beim Kauf solche Konstruktionen zu meiden und zu besser reparierbaren Smartphones zu greifen.
Interessante Links
- Beitrag auf der Website „Right to repair“ über die Gefahren des „Part Pairing“
- Video zum „Part Pairing“
- Reparierbarkeits-Index